WhatsApp hat nach nur einer Woche den eigenen Bezahldienst in Brasilien wieder offline nehmen müssen. Die brasilianische Zentralbank hat Bedenken bezüglich Sicherheit und einer Monopolstellung geäußert.
Brasilianische Zentralbank zeigt WhatsApp Pay die rote Karte
Der lange geplante und groß angekündigte Launch des WhatsApp Bezahldienst in Brasilien ist nach einer Woche kläglich gescheitert. Die brasilianische Nationalbank ist nach einer Woche, wohl auf Druck der heimischen Banken, zum Entschluss gekommen, dass der Bezahldienst derzeit nicht angeboten werden darf. Als Begründung nennt die Zentralbank, dass man vor dem Launch des Bezahldienstes keine Möglichkeit hatte diesen auszutesten. Damit will die Bank wohl ein Monopol des Bezahldiensts im Bereich Mobile Payment verhindern.
WhatsApp Payment auch in Indien und Mexiko getestet
WhatsApp will sich von diesem Rückschlag nicht unterkriegen lassen und gemeinsam mit der brasilianischen Zentralbank an einer Lösung arbeiten. Der Launch des eigenen Bezahldienstes gestaltet sich für WhatsApp schwierig. In Indien und Mexiko wurde WhatsApp Pay bereits über längere Zeit getestet, wartet aber nach wie vor auf eine Genehmigung. Eine Einführung des Payment-Service in Europa ist derzeit noch nicht absehbar.
Wie funktioniert WhatsApp Pay?
WhatsApp Pay basiert auf dem bereits gelaunchten Facebook Pay. Um den Service nutzen zu können muss eine Kredit- oder Debitkarte in der App hinterlegt werden. Dabei arbeitet Facebook mit Mastercard und Visa zusammen. Das Besondere an der WhatsApp Bezahlfunktion ist, dass sie in den Chat integriert wird. Rechnungen können direkt im Chat beglichen werden, was WhatsApp quasi zu einer Verkaufsplattform machen könnte. Im Chat wird sowohl die Anfrage des Bezahlvorgangs angezeigt, als auch die Bestätigung. Die Funktion soll speziell eine Erleichterung für Kleinunternehmer darstellen, ist aber auch für Privatpersonen interessant. Während Unternehmen eine Bearbeitungsgebühr von knapp 4 % zahlen müssen, ist WhatsApp Pay für Privatpersonen kostenlos.
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