Faszinierend und beängstigend zugleich – Forscher haben bei Tierversuchen erfolgreich falsche und künstliche Erinnerungen implementiert. Mäuse reagierten auf Erinnerungen, die sie nicht selber erlebt haben und konnten dadurch einen Elektroschock vermeiden.
Kommen nach Fake News nun auch Fake Memories?
Mit Beginn des Social Media Zeitalters hat sich das Problem der Fake News immer mehr ausgebreitet. Falsche Nachrichten werden gezielt auf diversen Plattformen verbreitet, um Stimmungen zu erzeugen und Menschen zu manipulieren. Fake News stellen ein großes Problem für die Kommunikation in der Gesellschaft dar. Die neueste Entdeckung mehrerer Forscher könnte nun aber neue Dimensionen erreichen. Den Forschern ist es gelungen falsche Erinnerungen bei einem Tierversuch zu implementieren. Dies könnte der Beginn des Fake Memory Zeitalters sein.
Mäusen wurden mittels Gerüchen und Elektroschock erfolgreich manipuliert
Die kürzlich im Nature Neuroscience Journal publizierte Studie liefert interessante Einblicke in die Kreation und Implementierung von künstlichen Erinnerungen. Bei der Studie wurden Mäuse mit zwei verschiedenen Gerüchen manipuliert, wobei einer davon mit leichten Elektroschocks verbunden war. Mittels Optogenetik wurden dann diese Erinnerungen anderen Mäusen in Form von optischen Fasern eingepflanzt, welche dann spezielle Neuronen im Gehirn stimulieren mittels lichtempfindlichen Proteinen. Dies hört sich alles ziemlich kompliziert an, das Ergebnis ist allerdings recht simple. Die manipulierten Mäuse haben den Geruch, der mit dem Elektroschock verbunden ist vermieden, obwohl sie diese Erfahrung zuvor nicht selber gemacht hatten.
Falsche Erinnerungen können gefährlich werden
So spannend diese neuen Entdeckungen auch sind, können diese ebenso gefährlich sein. Wenn diese Methode in falsche Hände fällt, kann es zur Manipulation genutzt werden. In Zeiten von Fake News wird ohnehin an jeder Nachricht und Erinnerung gezweifelt, diese Entdeckung trägt sicherlich zu keiner Besserung dieses Problems bei. Die Studie zeigt ebenfalls, dass das Löschen von Erinnerungen und ersetzen durch neue möglich sein kann, was in Ausnahmefällen auch positive Verwendung finden könnte. Die Forscher sehen darin die Möglichkeit traumatische Erlebnisse zu löschen und den Betroffenen damit ein besseres Leben zu ermöglichen. Die Forschungen befinden sich selbstverständlich erst im Anfangsstadium und müssen noch mehrfach überprüft und ausgeweitet werden. Bleibt nur die Frage, ob dies moralisch und ethisch vertretbar ist.
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