Ein Team aus Forschern und Architekten haben es geschafft, mit dem 3D-Drucker echte Mauern zu bauen. Nach einigen Wochen Pflege konnten sie sogar Radieschen davon pflücken.
Der neuste Trend auf der Design Week in Jerusalem
Auf der Design Week in Jerusalem wurde eine neue Installation gezeigt. Sie trägt den Namen „To Grow A Building“ und wurde von einem Team aus Designern entwickelt.
Die Mauern werden mit einem 3D-Drucker gebaut. Er besteht aus einem überdimensional großen Roboterarm, der mit einem Computer verbunden ist. Er druckt mit einer Mischung aus Erde und Samen. Alles, was danach passiert, funktioniert genau gleich, wie draußen in der Natur auch: Bekommen die Samen genug Wasser und Licht, beginnen sie zu sprießen und verwurzeln sich fest in der Erde. Es entsteht ein kleiner Garten – nur eben an der Wand.
Quelle: fastcompany.com
Ein aufwendiger Prozess
Für die Herstellung des 3D-Druckers musste zuerst einmal ein bestehender Drucker gehackt werden. Zudem baute das Team eine benutzerdefinierte Pumpe und eine Düse. Das Ganze wird gebraucht, weil das organische Material im Vergleich zu Beton sowohl eine andere Konsistenz als auch mehr Struktur hat.
Als sie mit dem Drucken begonnen konnten, starteten sie mit Weizen. Anschließend fügten sie verschiedene Blumen und auch Gemüse hinzu. Sie gossen es so lange, bis sie schlussendlich Radieschen von den Wänden pflücken konnten.
Video: So entstehen die grünen Mauern aus Erde
Für mehr natürliche Materialien in der Architektur
Die Designer wollten damit kein außergewöhnliches Dekostück entwickeln, sondern eine Möglichkeit schaffen, mehr rohe Materialien in die Architektur einzubinden. Sie kritisierten besonders die Nutzung industrieller, nicht lokaler Ressourcen. Schließlich machen Beton und Stahl ganze 22 % der globalen Emissionen aus.
Um möglichst starke Wände zu bauen, könnte man die unterschiedlichen Pflanzenarten und deren Wurzeln optimal nutzen. Die Forscher versuchen, mit Mathematik herauszufinden, wie man sie am besten kombiniert, ohne dass die Mauern zusammenfallen. Sie sind aber optimistisch: Nächstes Jahr wollen sie mit dieser Technik sogar einen Pavillon erbauen.
Wir sind sehr gespannt, was aus dem Projekt wird.
Quelle: fastcompany.com