Das Berliner Technologie-Unternehmen door2door führt gemeinsam mit der Kreisstadt Freyung den bundesweit ersten „On-Demand“-ÖPNV im ländlichen Raum ein, den „Freyung Shuttle“. Kleine Shuttle-Busse, die mobil per Smartphone-App direkt vor die Haustüre bestellt werden und in denen sich die Passagiere ihre Fahrten teilen, erweitern das bestehende ÖPNV-Angebot.
Der „Freyung Shuttle“ kommt ohne Fahrplan und feste Routen aus. Die Technologie kalkuliert die optimalen Routen und den besten Einsatz der Flotte. Der Shuttle befördert schnell, effizient und umweltschonend von Tür-zu-Tür. Die Vereinbarung haben door2door Gründer Maxim Nohroudi und der 1. Bürgermeister der Stadt Freyung auf dem Leipziger Weltverkehrsforum im Beisein von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt unterzeichnet. Startschuss ist Mitte September.
Wie an vielen Orten im ländlichen Raum kann der ÖPNV in Freyung die Bedürfnisse der Bürger nicht optimal bedienen. „Gemeinsam mit door2door schaffen wir jetzt ein digitales Angebot, mit dem die Menschen ganz einfach und sehr komfortabel von A nach B gelangen. Wir sind davon überzeugt, dass wir dadurch die Qualität der Mobilität enorm verbessern und gleichzeitig die Kosten für den öffentlichen Nahverkehr reduzieren können“, betont Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich.
Per Smartphone App
Den „Freyung Shuttle“ bestellen sich die Bürger bequem per Smartphone App durch die Eingabe von Start und Ziel. Sie erhalten vorab die Information, wie viel die Fahrt kostet, die maximale Fahrzeit und wie lange es braucht bis der Shuttle sie abholen kommt. Danach kann man in der App verfolgen, wie sich das Fahrzeug zum Abholort nähert. Die Passagiere werden durch qualifizierte Fahrer von Tür-zu-Tür zum Ziel gebracht. Ein intelligenter Algorithmus berechnet im Hintergrund den idealen Weg, die optimale Teilung der Route („Rideshare“) der alle Mitfahrer schnell und bequem zum Ziel bringt. Fahrzeuge und Fahrer werden durch Akteure vor Ort eingesetzt.
Nachhaltig mobil
Basis für das neue Angebot ist die door2door-Mobilitätsplattform. Sie ermöglicht Kommunen und Verkehrsunternehmen autonom und eigenständig neue Mobilitätsangebote zu betreiben, sie in bestehende Verkehrsinfrastrukturen zu integrieren und eine ausführliche Analyse über Nachfrage und Angebot der bestehenden Mobilität durchzuführen. „Mit der Technologie wollen wir den Kommunen und Verkehrsunternehmen deutlich mehr Freiheit, Flexibilität und vor allem Autonomie in der Gestaltung ihrer Mobilität vor Ort ermöglichen“, erklärte der door2door-Gründer bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. „Gerade im ländlichen Raum ist Lebensqualität bisher eng an den Besitz des eigenen Autos gebunden. In Freyung können wir zeigen, dass es heute echte Alternativen gibt und eine nachhaltige Mobilität möglich ist.“ Im weitesten Sinne erinnert das Konzept an das Anruf-Sammel-Taxi (AST). Ähnliche Ideen in Kombinationen mit autonomen Autos hatte kürzlich Daimler präsentiert.