Airbus testet derzeit im Rahmen des fello’fly Programms das Windschattenfliegen mit Flugzeugen aus. Dabei soll die Verwirbelung des vorderen Flugzeugs dem hinteren Flugzeug Auftrieb geben und zu einer Reduktion des Treibstoffverbrauches von bis zu 10 Prozent führen. Diese Idee stammt aus der Tierwelt und beruht auf dem Formationsflug von Gänsen.
Airbus lässt sich von Gänsen inspirieren
Die meisten Innovationen von Menschen sind auf die Natur und die Tierwelt zurückzuführen. Oftmals holen sich kluge Köpfe Inspiration bei anderen Lebewesen, die über bestimmte Fähigkeiten verfügen. Die Idee des Fliegens und das Endprodukt Flugzeug kann auf die Beobachtung die Studie von Vögel zurückgeführt werden. Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass Flugzeugbauer nach wie vor Konzepte und Fähigkeiten von Vögeln für das eigene Produkt zu nutzen. Der europäische Flugzeugbauer Airbus prüft derzeit eine Flugvariante von Gänsen, die dabei helfen könnte Treibstoff und CO2 einzusparen.
Aerodynamik von Vögeln auf Flugzeug übertragbar
Gänse fliegen in Gruppen in Formation weite Strecken. Dabei haben die hinterherfliegenden Gänse mit weniger Luftwiderstand zu kämpfen und können sich den Auftrieb der verwirbelten Luft zunutze machen. Diese Perfektionierung der Aerodynamik will sich nun auch Airbus zunutze machen. Daher hat Airbus dieses Konzept bereits im März 2020 zwei A350 Maschinen ausgetestet.
4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr weniger dank Formationsflug
Bei dem Test sind die zwei Passagierflugzeuge zwischen 2,4 und 3,2 Kilometer weit auseinander geflogen. Dabei ist das hintere Flugzeug etwas versetzt zum vorderen Airbus platziert gewesen und hat die Luftverwirbelung und den Auftrieb genutzt um wie auf einer Welle zu surfen. Es wird erwartet, dass diese Technik dem hinteren Flugzeug zwischen 5 und 10 Prozent Treibstoff sparen könnte. Dies könnte zu einer Reduktion der CO2 Emissionen von bis zu 4 Millionen Tonen im Jahr führen. Diese Effizienzsteigerung würde zu einer deutlich besseren Umweltbilanz von Fluglinien und Flugzeugbauern führen. Aus den genannten ökologischen und ökonomischen Gründen arbeiten diverse Partner aus der Flugbranche wie Frenchbee, SAS Scandinavian Airlines, DSNA und EUROCONTROL mit Airbus zusammen
fello’fly Programm auch mit Risiken verbunden
Die Ergebnisse werden derzeit noch genauer ausgewertet und sollen 2021 mit weiteren Tests, die mit Flügen über das Meer geplant sind, untermauert werden. Es werden weitere Tests und Daten benötigt, um die zuständigen Luftfahrtbehörden und andere wichtige Entscheidungsträger von der Sicherheit und Effizienz dieses fello’fly Programms zu überzeugen. Schließlich scheint das dicht aneinandergereihte Fliegen auf den ersten Blick nicht ungefährlich zu sein. Eine Änderung der Regeln und Gesetze bezüglich Abstand im Luftverkehr müsste vorgenommen werden, schließlich beträgt derzeit der vorgeschriebene Abstand zwischen zwei Flugzeugen bis zu 90 Kilometer.
Schaut euch das fello’fly Programm von Airbus im Video an:
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